Schiffsverladung & Werkplätze
Die am Mainufer seitlich der Festhalle bestehenden Gebäude beidseits des Radwegs stellen die Überreste der Werkplätze verschiedener Steinmetz- und Bildhauerfirmen dar. Am Mainufer sind unterhalb der Wasserlinie auch noch die Fundamente der dort postierten Verladekrane vorhanden.
Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung
Die erste amtliche Vermessungskarte von 1844 weist am Mainufer Im Ortsbereich noch keine Werkplätze aus. Zu dieser Zeit dürften die Werkplätze noch unmittelbar am Mainufer unterhalb des Steinbruches in der Grübe gelegen haben.
Vermutlich entstanden erste Werkplätze im Ortsbereich bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Die Mehrzahl der Werkplätze hier entstand erst im Zuge des Bahnbaus, der 1906 von Miltenberg aus Stadtprozelten erreichte. Die Bahnlinie durchschnitt und unterbrach die direkte Verbindung zwischen Steinbruch und dem Mainufer, sodass die Firmen gezwungen waren, trotz des Nachteils durch den Zwischentransport, die Werkplätze an das weitläufigere Mainufer im Ortsbereich zu verlegen.
Quelle: Abiturarbeit Birgitta Helmstetter
Quelle: Abiturarbeit Birgitta Helmstetter
Die Karte aus der Kollegstufen-Facharbeit der Gymnasiastin Birgitta Helmstetter von 1987 zeigt, wo in der Zeit der Hochblüte um 1900 am Reistenhausener Mainufer die Werkplätze der Steinmetz- und Bildhauerfirmen lagen.
Werkplätze am Mainufer während des Bahnbaus etwa 1910. Quelle: Ernst Umscheid, Dorfprozelten
Werkplätze ca. 1930. Quelle: Ernst Umscheid, Dorfprozelten
Werkpläte ca. 1955. Quelle: Ernst Umscheid, Dorfprozelten
Die ehemals als Schmiede oder Werkhütte errichteten Gebäude haben die Zeit überdauert, werden aber anders genutzt.
Die Gebäude der Firma Venantius Arnold (vorne) und August Söller (danach) werden heute als Wohnhäuser genutzt. Foto: Peter Mayer
Auch die Werkstatt von Bildhauer Josef Mayer dient heute anderen Zwecken. Foto: Peter Mayer