Etappe 5
Collenberg - Dorfprozelten
Fechenbach
Von Collenberg zur Kollenburg
Der Weg vom Fechenbacher Friedhof zur Burgruine hat verschiedene Aspekte: Der Kreuzweg lädt ein zur Besinnung, die „Marienruhe“ bietet einen schönen Panoramablick und Gelegenheit zur Rast und danach lassen Lesesteinwälle und Weinbergsmauern die Mühsal erahnen, mit der unsere Vorfahren den Berghang urbar machten.
Burgruine Kollenberg
Wer Rätsel liebt, wird an der Ruine der Burg Kollenberg (im Volksmund und im Folgenden „Kollenburg“ genannt) seine Freude haben. Während die Geschichte der Adelshäuser, die sie erbauten bewohnten, erweiterten und umgestalteten, gut dokumentiert ist, gibt die Baugeschichte der Burg fortwährend Rätsel auf. Nur wenige Darstellungen in historischen Karten zeigen die Burg in bewohntem Zustand.
Die Entstehungs- und Baugeschichte der Kollenburg ist gut dokumentiert und weist nur noch wenige weiße Flecken auf. Von der einstigen Größe und den Baulichkeiten ist heute allerdings nur noch ein Teil erhalten. Gerade deshalb ist es für Besucher ein lohnendes und spannendes Unterfangen, sich in den noch stehenden Überresten Pracht und Mächtigkeit der Anlage und das Leben darin vorzustellen.
Dorfprozelten
Dorfprozelten steht exemplarisch für die enge Verflechtung von Sandstein und Schifffahrt. Es ist mit zeitweise über 50 angemeldeten Schiffen als ehemals größtes Schifferdorf Deutschlands weithin bekannt und es war der rote Mainsandstein, der den Grundstein für das Aufblühen der Schifffahrt legte. Er stellt in der Hochblüte des Sandsteins um 1900 ein wichtiges wirtschaftliches Standbein dar und prägt mit den rot leuchtenden Steinbrüchen die Landschaft und mit vielen Bauten und Bildstöcken das Ortsbild.
Altes Rathaus
Das 1619 vom Mainzischen Fürstbischof Schweickhard von Kronberg im Renaissance-Stil erbaute historische Rathaus steht unter Denkmalschutz. Bemerkenswert sind der polygonale Treppenturm mit Sandstein-Wendeltreppe und halbem Zeltdach und das aufwändig aus Sandstein gefertigte Portal mit dem Familienwappen des Fürstbischofs.
Pfarrkirche
1899 begannen unter Pfarrer Leopold Becker die Bauarbeiten an der neuen Kirche und bereits 2 Jahre später, am 01.10.1901, wurde die Kirche durch den Würzburger Bischof Stein eingeweiht. Architekt war der Kirchenbaumeister und königliche Professor Josef Schmitz aus Nürnberg. Er entwarf eine Kirche in Form einer Basilika im neuromanischen Stil, es wurde heimischer Buntsandstein als Baumaterial verwendet, Dorfprozeltner Steinmetze leisteten hier gute Arbeit.
Museum mit Steinmetzhütte und Bergbahn
Nachdem dem Heimat- und Geschichtsverein Dorfprozelten von der Gemeinde Dorfprozelten das ehemalige Bahnhofsgebäude als Museum zur Verfügung gestellt worden war, fanden darin etliche Ausstellungen zu verschiedensten für Dorfprozelten interessanten historischen Themen statt.
Steinbrüche und Steinmetzfirma Umscheid
Die Steinbrüche liegen nicht direkt am Erlebnisweg, sind aber auf der Etappe nach Stadtprozelten von der Bergkuppe aus gut zu sehen. Besonders von der anderen Mainseite bietet die mächtige Steinbruchfront, mit 550 Metern Länge und ca. 60 m Höhe ein beeindruckendes Panorama.
Bildhauerwerkstatt Alexander Schwarz
Auch die Bildhauerei ist in Dorfprozelten noch vertreten. Mit Alexander Schwarz geht in der Gewerbestraße 2 seit 1995 ein Steinmetz- und Steinbildhauermeister, Maler und Restaurator seinem Kunsthandwerk nach. Einige öffentliche Brunnen, ein 14-teiliger Kreuzweg und große Figuren sind Resultate seines Schaffens.