GESCHICHTEN

 

Bearbeitung

Nachdem der Stein vom Steinbruch grob zugerichtet an die Werkplätze transportiert worden war, begann die Arbeit der Steinhauer, Steinmetze und Bildhauer.

 

1. Werkplatz
Auf den Werkplätzen befanden sich Steinhauerhütten, welche bis zu 25 Steinhauern wettergeschützten Platz zum Arbeiten boten. In jeder dieser Hütten befand sich auch ein Raum für den Aufsicht führenden Polier.

 

werkplaetzeQuelle: Gemeinde Collenberg 

 

1.1 Verarbeitung auf dem Werkplatz
Im Gegensatz zu den Steinbrüchen wurden auf den Werkplätzen dann profilierte und anspruchsvolle Werkstücke hergestellt.

werkplaetze02
Quelle: Förderverein Collenberg

werkplaetze03
Quelle: Förderverein Collenberg

1.2 Herstellung eines Musterblocks durch Alexander Schwarz

  • Werkzeug Erklärung

  • Anzeichnen

  • Prellen

  • Zahnen

  • Schlagziehen

  • Schlagziehen Schnelldurchlauf

  • Ersehen

  • Bossieren

  • Spitzern

  • Krönneln

  • Glätten mit Scharriereisen

  • Schleifen

  • Zierscharrieren der Fläche

 2. Historische Darstellungen

bearbeitung hist darstellung01Quelle: Historische Darstellung "Wikiwand"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

hist darstellung02 gQuelle: Wikipedia gemeinfrei

3. Berufe auf dem Werkplatz

Die anstehenden Arbeiten wurden auf den Werkplätzen auf verschieden qualifizierte Stein-Handwerker verteilt.

StösserBossiererSteinmetzBildhauerPolierMeisterSteintechniker

Steine grob zurichten, Mauersteine usw.

Auftrennen von großen Steinen mit Keil, Schlegel, Spitzeisen und Fäustel.

Steine genau auf "Maß" bringen.

Mit Spitzeisen, Fäustel und Zweispitz.

Profilarbeiten mit vollem Werkzeugprogramm

Figuren, Kreuzblumen, filigrane anspruchsvolle Arbeiten.

Keine Profilarbeiten aber volles Werkzeugprogramm.

Arbeitseinteilung, Überwachung, Akkordlöhne.

Werkplatzleiter

Musste alle vorherigen Sparten beherrschen.

Meister seines "Fachs", Ausbildung von Lehrlingen.

Erstellen von Plänen und "Werkzettel".
Musste alles können (höchste Stufe)

Quelle: Aufzeichnungen von Burgard Keller, Collenberg

4. Hilfsmittel

Verschiedenen Hebezeuge und Transportmittel (Skizzen, Fotos) erleichterten den Arbeitern die Handhabung der Steine.

 

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Quelle: Fachbuch „Das Steinhauer Buch“ von 1896, Autoren: Theodor Krauth und Franz Sales Meyer

 

 

 

 

 

 

 

hilfsmittel20 Quelle: Fachbuch „Das Steinhauer Buch“ von 1896, Autoren: Theodor Krauth und Franz Sales Meyer

 

5. Werkzeuge - Maschinen

 

hilfsmittel02Quelle: „Das Steinhauer Buch“ Ausg. v. 1896

Sprenger - Fäustel , Spitzeisen - Fäustel, Preller - Fäustel, Spitzeisen - Fäustel - Zweispitz, Spitzer, Krönel, Fläche - Zahnfläche, Fläche, Scharriereisen - Klüpfel, Handschleifer - Karbor- und Siliciumcarbid, Quarzsand - Eisenscheibe

 

 

 

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Quelle: Fachbuch „Das Steinhauer Buch“ von 1896, Autoren: Theodor Krauth und Franz Sales Meyer

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Quelle: Fachbuch „Das Steinhauer Buch“ von 1896, Autoren: Theodor Krauth und Franz Sales Meyer

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Quelle: Fachbuch „Das Steinhauer Buch“ von 1896, Autoren: Theodor Krauth und Franz Sales Meyer

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Quelle: Fachbuch „Das Steinhauer Buch“ von 1896, Autoren: Theodor Krauth und Franz Sales Meyer

Nach Einführung des elektrischen Stroms konnten auch mit Pressluft- und Elektroantrieb arbeitende Werkzeuge eingesetzt werden (Presslufthammer, Pressluftbohrer und Steinsäge).

6. Entlohnung

1949 gab es für 1 m² sauber scharrierte Fläche bei einem weißen Ebelsbacher Sandstein (Grundmaterial) als Lohn 8,00 DM, dafür waren bis zu 16.000 Schläge erforderlich:

lohnTabellen aus Aufzeichnung. Quelle: Burkard Keller, Collenberg

Für Grundmaterial aus rauem Stein gab es 1949 pro m²:

lohn2
 Tabellen aus Aufzeichnung. Quelle: Burkard Keller, Collenberg

7. Verbundene Berufe

Auf jedem Werkplatz (je nach Größe) befand sich eine Feldschmiede für die Instandsetzung der Werkzeuge. Wagner und Schmied arbeiteten im Dorf eng zusammen.

8. Interview mit Zeitzeuge Burkhard Keller

  • Einleitung

  • Vorstellung Burkard Keller

  • Tätigkeiten in den Steinbrüchen

  • Werkplätze

  • Arbeitszeit

  • Bearbeitung – Werkzeuge

  • Lohn

  • Fachsprache

  • Sprüche und Anekdoten

  • Läuten

ERLEBNISWEG

Der Erlebnisweg entlang des Mains zwischen Spessart und Odenwald führt von Miltenberg über Bürgstadt, Collenberg, Dorfprozelten. Stadtprozelten bis nach Faulbach. Die landschaftsprägenden Steinbrüche machen, ebenso wie die Bau- Kunst- und Kulturdenkmäler in den Mainorten die Bedeutung des Sandsteins zum Erlebnis. Informationstafeln illustrieren und erläutern die von der Geologie über Abbau, Bearbeitung, Transport bis zu dem daraus Geschaffenen sich spannenden Themenfelder und erweitern durch den Wissenstransfer das Projekt des „Grünen Klassenzimmers“.

 

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