Häuser der Steinbarone
Für den kleinen Ort Reistenhausen, der in der Blüte der Sandsteinindustrie zum Jahrhundertwechsel 1900 gerade mal 725 Einwohner zählte (1925 gar nur 560), prägen das Ortsbild überraschend viele stattliche, fast städtische Villen. Deren Existenz und die Dominanz des heimischen Buntsandsteins an den Fassaden erklärt sich durch den Umstand, dass die Reistenhausener Steinbrüche im 16. Jahrhundert schon nachgewiesen sind und deren Anfänge vermutlich noch weiter zurückreichen.
In der Hochblüte Ende des 19. Jahrhunderts war der Ort das Zentrum der Sandsteinindustrie in der Region und hiesige Steinmetzfirmen entwickelten sich dank günstiger Umstände und mit unternehmerischem Geschick zu „Big-Playern“, deren Namen und Ruf in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannt war. Dies galt es auch nach außen zu demonstrieren und so entstanden die Villen der „Steinbarone“, wie sie im Ort teils respektvoll-anerkennend, teils aber auch mit negativer Bedeutung genannt wurden.
Anwesen Firma Hennch in der Bildstraße. Foto: Peter Mayer
Anwesen mit Nebengebäuden der Firma Alexius Arnold („Alexehaus“) in der Bildstraße. Foto: Peter Mayer
Anwesen Venantius Arnold, zwischenzeitlich Kindergarten und Polizeistation, heute Museum. Foto: Peter Mayer
Gebaut als Anwesen der Gebr. Hennch. Foto: Peter Mayer